29. Februar 2024
Unser CEO und Gründer Krum Pavlov hat sich mit Siemens Bulgarien zusammengesetzt, um über die aktuellen Ereignisse, die Vergangenheit und die Zukunft von Logisoft zu sprechen.
1. In den letzten 26 Jahren hat sich Logisoft als führender Anbieter in der industriellen und intralogistischen Automatisierung etabliert. Welche Innovationen und Schlüsselentscheidungen waren Ihrer Meinung nach ausschlaggebend für den Erfolg und die Expansion Ihres Unternehmens in über 20 Ländern weltweit?
Ich habe immer gesagt, dass der Programmierstil von Logisoft die Grundlage all unserer Erfolge ist! Es spielt keine Rolle, um welche Fabrik oder welches Unternehmen es sich handelt. Viele Unternehmen arbeiten mit der Engineering- und Programmiersoftware von Siemens, aber wir zeichnen uns durch die Art und Weise aus, wie wir es tun. Ob Nachrüstung oder komplett neue Lösungen, alles funktioniert einwandfrei! Kunden machen immer den Unterschied. Logisoft ist aufgrund seines Siemens-Stils ein erkennbares Unternehmen der SPS- Programmierung. Wir haben im Laufe der Jahre viel Erfahrung bei der Programmierung vieler Fabriken in Bulgarien gesammelt, aber unsere Expansion in mehr als 20 Ländern in Europa erfolgte nicht nur durch unsere Partnerschaft mit Siemens, sondern auch mit Gebhardt Fördertechnik. Somit hatten wir die Möglichkeit, eine große Menge an Siemens-Geräten in Projekten für Weltmarktführer in den jeweiligen Branchen zu implementieren!
2. Logisoft war von Anfang an Teil des Partnernetzwerks von Siemens Bulgarien und seit 2014 sind Sie offizieller Siemens Solutions Partner. Wie hat diese Partnerschaft zum Wachstum und Erfolg von Logisoft beigetragen?
Als Partner des Weltmarktführers Siemens ist es recht einfach, Endkunden davon zu überzeugen, sich für uns zu entscheiden! Wir haben den Kunden bereits zu 50 % überzeugt, indem wir ihn von seiner Hardware-Unabhängigkeit überzeugt haben, egal wo auf der Welt er sich befindet. Die restlichen 50 % sind TIAs basierte Software von Logisoft, die, wie ich bereits sagte, dafür sorgt, dass unsere Systeme funktionieren. Ganz zu schweigen davon, dass Siemens bei vielen unserer Großkunden eine zwingende Voraussetzung für einen zugelassenen Lieferanten ist.
3. Warum haben Sie sich für Siemens entschieden? Was ist das Geheimnis dieser langjährigen Zusammenarbeit?
Als ich das Unternehmen gegründet habe, habe ich nicht bei Siemens angefangen. Ich habe einfach mit Siemens weitergearbeitet. Durch die Programmierung eines kompletten Hochregallagers mit Siemens-Geräten habe ich in meinem vorherigen Job so unglaubliche Erfahrungen gesammelt, dass ich überhaupt nicht darüber nachgedacht habe, wie ich danach in meinem eigenen Unternehmen weitermachen soll. Ich erinnere mich auch an den Moment, als Siemens offiziell nach Bulgarien kam. Dann beteiligte ich mich sogar mit einem Bericht an ihrem ersten Treffen.
4. Was sind einige der wichtigsten Projekte, die Logisoft und Siemens gemeinsam umgesetzt haben, und welche Auswirkungen hatten sie auf Kunden und die Branche insgesamt? Was waren die entscheidenden Erfolgsfaktoren in diesen Projekten?
Wir haben im Laufe der Jahre viele Projekte mit Siemens durchgeführt, aber die beeindruckendsten Projekte betrafen die Verwaltung von Dosiersystemen für die Schokoladenfabriken Nestle und Mondelez sowie die Kaffeefabrik Jacobs Douwe Egberts. Die Fabriken für Keramikfliesen in der Stadt Straldzha und Beton – für Bramak in Bulgarien und der Türkei. Wir haben auch gemeinsame Projekte mit Siemens in allen Coca Cola Hellenic-Fabriken in Bulgarien, wo wir eine Verbindung zwischen allen Produktionslinien und SAP aufgebaut haben. Ein weiteres bedeutendes Projekt ist mit Siemens PCL 7-System für die Fabrik von „Kaolin“ JSC – die damals größte. Zum ersten Mal weltweit haben wir mit einem Dematic-Projekt – einem Retrofit eines Hochregallagers in Serbien – eine direkte Verbindung zwischen SPS und SAP ohne WMS umgesetzt. Mittlerweile ist dies eine sehr moderne und weltweit beliebte Lösung, aber vor 15 Jahren waren wir die ersten, die das gemacht haben. Wir sind stolz darauf, dass Siemens nicht nur ein langjähriger Partner für uns ist, sondern auch mit der Modernisierung seines automatischen Hochregallagers in seinem Werk in Pravets zum Kunden geworden ist.
5. Ihre jüngste Auszeichnung mit dem Deutschen Wirtschaftspreis in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ ist eine herausragende Anerkennung Ihrer Arbeit und Ihres Engagements. Was bedeutet diese Auszeichnung für Logisoft ?
Das ist eine sehr große Ehre für uns und unsere Arbeit, für unseren Einsatz als Familienunternehmen all die Jahre! Dabei handelt es sich nicht nur um eine Auszeichnung für das Erreichen von Zahlen. Ich bin nicht nur technisch, sondern auch emotional mit Deutschland verbunden. Ich habe mehrere Schulungen in der Siemens-Zentrale in Nürnberg besucht. Ich habe kaum jemals eine Tech-Messe in Deutschland verpasst, sowohl als Besucher als auch als Aussteller. Meine beiden Kinder haben einen deutschen Hochschulabschluss. Unser neuer Vertriebs- und Marketingleiter ist ebenfalls Deutscher und Teil unserer Familie. In diesem Sinne ist es kein Wunder, dass uns diese Auszeichnung sehr viel bedeutet.
Neben dem Preis der deutschen Wirtschaft freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir auch eine weitere Auszeichnung erhalten haben – die Ehrenurkunde für das innovative Unternehmen des Jahres in der Kategorie Marktführerschaft der Stiftung für Angewandte Forschung und Kommunikation.
6. Wie sehen Sie die Partnerschaft mit Siemens zur Förderung von Nachhaltigkeit und Innovation in Ihrer Branche?
Es gibt viele Branchen, in denen wir tätig sind, und überall hat die komplexe Palette an Elementen, die Siemens bietet, ausgereicht, um perfekte Lösungen aus einer Hand zu schaffen. Daher haben wir alle alten Lösungen, die auf Technologie verschiedener Anbieter basieren, durch nur eine ersetzt – eine einzige Siemens-Lösung.
7. Was sind die Zukunftspläne für die Entwicklung von Logisoft, insbesondere im Rahmen Ihrer Partnerschaft mit Siemens? Gibt es neue Sektoren oder Technologien, in die Sie expandieren möchten?
Nach der Corona-Krise und den einschneidenden Veränderungen auf globaler Ebene mussten wir uns im wahrsten Sinne des Wortes schnell neu orientieren, um zu überleben. Da bisher 90 % unseres Geschäfts nach Westeuropa ausgelagert waren, mussten wir während der Pandemie, in der die Grenzen geschlossen wurden, schnell abwägen, wie es weitergeht. Damals starteten wir den Einstieg in die Neuausrichtung des Kurier- und Online-Handelsgeschäfts. Aus der alten Logisoft, die bis dahin nur Software programmiert, ist ein komplexer Anbieter von Komplettlösungen geworden. So ist es uns gelungen, ein neues Geschäftsmodell aufzubauen und das Unternehmen zu stabilisieren. Die zukünftige Entwicklung des Unternehmens geht in diese Richtung: als Anbieter Gesamtlösungen aus einer Hand. Dies bedeutet nicht, dass wir unsere Beziehungen zu unseren deutschen Partnern beendet haben. Im Gegenteil, wir arbeiten derzeit auch weiter zusammen und machen noch größere und interessantere Systeme. Doch wohin wir auch gehen, die Automatisierungstechnik von Siemens steht immer im Mittelpunkt unserer Lösungen.
8. Welche Rolle werden Ihrer Meinung nach Technologien wie industrielle künstliche Intelligenz, digitale Ökosysteme und „digitale Zwillinge“ in der Zukunft der Intralogistikautomatisierung spielen?
Die Welt kann sich auf keinen Fall weiterentwickeln und wir bleiben in der Alten. Das war noch nie unser Stil. Ich war schon immer stolz darauf, dass Logisoft das Unternehmen war, das auf die innovativsten Siemens-Lösungen setzen wollte. Beispielsweise haben wir im Jahr 2000 zum ersten Mal in Bulgarien das Peripheriegerät ET200S und das erste Panel mit 256 Farben verwendet. Die erste WinCC- Vorschau Flexibel ist auch in unserem Projekt. Später waren wir die ersten, die auf die ET200SP-Serie setzten. Erstmals implementierten wir auch die Siemens Safety SPS, die fehlersichere Technologiesteuerung S7-1500 und die SIMATIC in unseren Systemen ET 200 SP Offen Controller.
Bisher haben wir uns mehr auf unsere natürliche Intelligenz verlassen und wollen dies auch weiterhin tun. Mit dem Einstieg des Unternehmens in den Bereich der Roboterlösungen, der technischen Vision und der Notwendigkeit, Systeme frühzeitig zu testen, haben wir meiner Meinung nach jedoch bereits die ersten Schritte in die Zukunft gemacht. Wir haben unsere automatisierten Förder- und Hochregalsysteme schon lange virtuell vor getestet, um eine problemlose, besonders kurzes Implementierung auf Kundenseite zu gewährleisten!Aber natürlich gibt es in diesen Richtungen noch großes Potenzial für uns!
Das Leben geht weiter, die Innovation auch! Wir wünschen Ihnen noch viele weitere Jahre mit großem Gesamterfolg auf europäischer und weltweiter Ebene!
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